Schweizer Patriot-Variante als BODLUV-System grösserer Reichweite

In Verteidigungsbündnissen Stärke zeigen

Das bewährte Patriot-System ermöglicht eine moderne Luftverteidigung und der Schweizer Rüstungsbranche wirtschaftliches Wachstum.

Während Instabilität auf regionaler und globaler Ebene den Schweizer Luftraum bedroht, arbeitet Raytheon, eine der vier Divisionen von Raytheon Technologies, mit Schweizer Rüstungsunternehmen zusammen, um dem Schweizer Militär das Luftabwehrsystem Patriot zur Verfügung zu stellen.  

Das Unternehmen hat sich mit den Industriepartnern Mercury Systems und Rheinmetall zusammengetan, um ein massgeschneidertes Patriot-System, als neues bodengestütztes Luftverteidigungssystem grösserer Reichweite (Bodluv GR), für die Schweiz zu entwickeln.

«Durch die Zusammenarbeit mit Mercury und Rheinmetall erhalten wir Zugang zu herausragenden Fachleuten und Kompetenzen im Land», so Doug Stevenson, der bei Raytheon das Patriot-Programm für die Schweiz leitet.

«Patriot verhilft der Schweizer Industrie zu Wachstum. Ausserdem haben in den letzten beiden Jahren vier weitere Länder eingehende unabhängige Beurteilungen vorgenommen und daraufhin Patriot den Konkurrenzsystemen vorgezogen», erklärt Stevenson. 

Weltweite Bündnisse sind grundlegend für wirksame Verteidigung

«Eine Industriebeteiligung kann einerseits für die Schweiz einen sicherheits- und rüstungspolitischen Nutzen erzielen und gleichzeitig zum Ausbau des Industriestandortes Schweiz beitragen», wie aus dem vom Bund in Auftrag gegebenen Bericht der Expertengruppe Neues Kampfflugzeug hervorgeht. Die Expertengruppe wurde vom Bundesrat eingesetzt und besteht aus Vertretern des Bundes, des Militärs und des Beschaffungswesens.

Die Schweiz stellt besondere Anforderungen an ein bodengestützten Luftverteidigungssystem, die durch die Zusammenarbeit mit Rheinmetall und Mercury erfüllt werden.

Beispielsweise bringt Rheinmetall seine lokale Kompetenz in der Luftabwehr ein, um das Patriot-System an die Schweizer Bedürfnisse anzupassen und das Kontroll- und Führungssystem in die nationale Verteidigungsinfrastruktur zu integrieren, damit das Schweizer Militär dieses selbstständig betreiben kann.

«Rheinmetall wird Teil der Wertschöpfungskette des Patriot-Systems sein», erklärt Markus Oberholzer, Head of Global Engineering bei Rheinmetall. «Dies gilt für die Entwicklung, die Produktion und die Integration. Diese Partnerschaft ist wichtig und unterstütz die Schweizer Rüstungsbranche.»

Rheinmetall verfügt über umfassende Erfahrung mit Luftabwehrsystemen kürzerer Reichweite. Mit herausragenden Kompetenzen in der Systementwicklung, Systemintegration und Fertigung verschiedener Komponenten von Luftverteidigungssystemen ist Rheinmetall für Raytheon der ideale Partner für die Integration des Patriot-Systems ins Kontroll- und Führungssystem und die Luftabwehrarchitektur des Schweizer Militärs.

Die Partnerschaft stellt einen natürlichen nächsten Schritt in der bereits seit 2017 bestehenden strategischen Partnerschaft zwischen den Unternehmen dar.

Gleichzeitig ist Mercury weltweit führend bei integrierten einsatzrelevanten Computer- und Elektronik-Subsystemen für die Rüstungsbranche. Die exklusive Zusammenarbeit zwischen Raytheon und Mercury in Genf baut die bereits für das Patriot-System in den USA bestehende umfassende Partnerschaft aus.

Dank der Zusammenarbeit mit Rheinmetall und Mercury ist das Schweizer Team von Raytheon ideal positioniert, um das Schweizer Air2030-Bodluv-System mit Patriot Realität werden zu lassen und gleichzeitig Wirtschaftswachstum in der Schweiz zu generieren. 

«Das heisst, dass wir hier auch langfristige Arbeitsplätze schaffen und das Schweizer Militär bei der Instandhaltung des Systems unterstützen können», so Peter Huber, Geschäftsführer von Mercury Systems in Genf.

«Hier in Genf entwickeln, produzieren und warten wir elektronische Systeme und Computer für die Rüstungsindustrie sowie die Luft- und Raumfahrt.»

Die Auftragsvergabe an den ausgewählten Anbieter wird Anfang 2023 erwartet.